Fragmentarischer Vorschlag für das RROP Kap 3.5 Energie (Juni 2002 )

(Arbeitsanweisung)
Schlüsselworte zu den einzelnen Punkten des LROP geben vor, was für das RROP zu konkretisieren ist. Insbesondere sind die Handelnden bzw. Zuständigkeiten deutlich zu bestimmen. Besonders ist darauf hinzuweisen, dass die Ziele des LROP neben denen des RROP weiter gelten - gegebenenalls sind die Aussagen im LROP bereits erschöpfend.

01

=> Wer gestaltet und wie wird im Planungsraum gestaltet?

Der Landkreis Friesland gestaltet die Energieversorgung der Bevölkerung und der Wirtschaftsbetriebe aktiv mit auf der Grundlage eines Energiekonzeptes und nachhaltigen Energiemanagements.

Er schöpft seine rechtlichen Befugnisse aus, so dass im Kreisgebiet

  1. die Möglichkeiten der Energieeinsparung bei bestehenden Anlagen sowohl geprüft wie auch genutzt werden (Dämmung, Abbau von ineffektiven Anlagen...)
  2. die Energie rationell verwendet wird (Wahl der Energieform, Anwendungsbezogenheit, Mehrfach-Nachnutzung, Wärmerückgewinnung ...)
  3. die Energiegewinnung umweltverträglich erfolgt (dezentral, bei Wirtschaftlichkeits- berechnungen auch die externen Kosten einbeziehen...)
  4. die Belieferung und Verteilung von Energie durch Unternehmen erfolgt, die die Maßstäbe einer nachhaltigen Energieerzeugung und -verteilung erfüllen.

=> Was ist für den Planungsraum regionsspezifisch?

Die Region bietet für die Energiegewinnung aufgrund der spezifischen Strukturen

  1. Einzelhausbebauung: Gewinnung von Wärme aus Solaranlagen und elektrischem Strom aus Photovoltaik auf den Dachflächen;
  2. Küstenregion, flache Landschaft: Ausbau der Gewinnung von elektrischem Strom aus Windkraftanlagen;
  3. Landwirtschaft: Nahwärmeverbunde und Stromerzeugung durch Blockheizkraftwerke in Verbindung mit landwirtschaftlichen Biogasanlagen;
  4. Landwirtschaft: Anbau von Biomasse für die Erzeugung regenerativer Treibstoffe;

02

=> Wie erfolgt konkret die rationelle Energie-Nutzung (in der Reihenfolge Einsparen, Mindern, Erzeugen)?

Alle genutzten Energieformen im Landkreis Friesland müssen einer Prüfung zur rationellen Verwendung standhalten. Rationell meint hier in erster Linie den Wirkungsgrad und den Anteil klimarelevanter Abgase; erst in weiterer Hinsicht spielen Kosten eine Rolle. Das Ergebnis dieser Analyse zeigt auf, welche Energieumsetzungen notwendig sind, welche durch klimaschonendere Energieträger zu ersetzen sind und welche anwendungsbezogene Energieform erzeugt werden kann bzw. muss. Das Einsparen von Energie hat Vorrang vor der Erzeugung.

Alle Energie-Nutzer erfüllen in ihrem Wirtschafts- und Lebensbereich die Rationalisierungen.

Die Beteiligung aller wirtschaftlichen Akteure - Baugewerbe (z.B. bei Dämmung), Installations- und Regelungstechnik sowie Energiewirtschaft - ist zu (zumindest in der Startphase) zu koordinieren. Es ist dabei für neue Finanzierungsformen zu werben (z.B. Contracting, Beteiligungen......)

Der Landkreis Friesland tritt hierbei als Moderator sowie Schlichtungs- und Bürgschaftsstelle auf.

=> Wie lässt sich vor Ort Kraft-Wärme-Kopplung umsetzen?

Die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung ist vorrangig zur Nahwärmeerzeugung in neuen Wohngebieten und bei Sanierungen einzusetzen. Die ländliche Struktur des Landkreises ermöglicht dabei den Einsatz von Biogas und anderer Biomasse, z.B. Holzhackschnitzel.

Betrieben werden können die Anlagen durch Investoren, Leasing oder Zusammenschlüsse.

Gemeinden und Landkreis fördern durch Vermittlung und Rahmenbedingungen die Verwirklichung dieser Anlagen (Anschlusszwang).

Zur Windenergie siehe 05.

03

=> Wie sind die Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen im Planungsgebiet in Einklang zu bringen?

Energieeinsparungen und die rationelle Energie-Verwendung bestimmen weitgehend Planungen der Neuanlage von Siedlungs- und Witschaftsstrukturen: kurze Wege für Transport, räumliche Verdichtung für Nahwärmenutzung und effektive dezentrale Versorgungsanlagen (klimaschonend wie auch wirtschaftlich).

[Nicht das - „effiziente" = finanziell billige? - Energieangebot soll die Wirtschaft hier ankurbeln; wen und was auch immer, wie der bisherige Text suggeriert. Wer sind die lokalen Akteure?]

=> Welche Schwerpunkte in örtlichen oder regionalen Energieversorgungskonzepten?

Der Landkreis Friesland stellt ein regionales Energiekonzept auf, das sowohl die Versorgung wie auch die Erzeugung beinhaltet. Im Energiemanagement ist auf ein Gleichgewicht von Erzeugung und Nutzung/Verbrauch hinzuarbeiten.

Die unter 01 aufgeführten spezifischen Gegebenheiten sowie Möglichkeiten sind besonders zu berücksichtigen.

Die Gemeinden arbeiten dem regionalen Energiekonzept zu und setzen die Inhalte gleichzeitig in eigenen hoheitlichen Aufgabenbereichen um.

Die Vorbildfunktion der Gemeinden und des Landkreises in der Bewirtschaftung der eigenen Liegenschaften kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Auch neue Formen der Energieerzeugung wie z.B. durch die Brennstoffzelle oder Holzhackschnitzel sind zu berücksichtigen.

05 Welcher Ausbau bei der Windenenergie ist noch möglich? Neue Vorrangstandorte?

Der Landkreis Friesland hat die im RROP vorgegebene Gesamtleistung von 100 MW durch Windenergie bereits erbracht. Die Realisierung erfolgte auf der Basis einer gemeindlichen Aufteilung je nach Gemeindegröße und Potential.

Die Stadt Varel hat angesichts einer Gemeindefläche von 1/6 des Planungsraumes einen angemessenen (?) Anteil an Standortfläche für Windenergie bereitzustellen.

Bei Neuausweisung von Windparks (Vorrangstandorte) sind für die Belange der Landschaftspflege, der Sicherung des Naturhaushaltes, des Landschaftsbildes, der Erholungsfunktion sowie des Immissionschutzes besonders strenge Maßstäbe anzulegen.
Neue Windparks sollen ausschließlich auf der Basis einer breiten Beteiligung der Bürger vor Ort zugelassen werden.

Außerhalb der Vorrangstandorte für Windenergienutzung sind weitere Einzelwindanlagen unzulässig. Bestehende Windparks sind vor einer Neuausweisung optimal auszunutzen (Verdichtung, größere Anlagen).

06 Warum weiterer Ausbau der Gasversorgunginfrastruktur?

Die leitungsgebunde Erdgasversorgung erreicht im Planungsgebiet bereits einen hohen Anschlussgrad. Erdgas stellt zur Zeit in der Breite unter klimarelevanten Gesichtspunkten einen günstigen Kompromiss bei der Wärmegewinnung dar (so besonders über Brennwerttechnik). Ein weiterer Ausbau des Leitungs-Verbundsystems auch in die Fläche ermöglicht umweltschonenden Transport sowie Versorgungssicherheit. Dieses Leitungssystem lässt sich auch für dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung nutzen sowie für die Verteilung von dezentral erzeugtem Biogas.

07 Welche Standorte sind für die regionale Versorgung zu sichern?

Zu Windparks siehe 05, industrielle u./o. Gemeinschafts-Biogasanlagen, Holzschnitzelwerke und Holzverbrennungsanlagen für Nahwärmenetze sind vorrang in Gewerbegebieten anzusiedeln. Desgleichen Flächen für industr. Solarenergieflächen, soweit nicht die vorrangig zu nutzenden Dachflächen von Gebäuden ausreichen bzw.sinnvoller sind.

Biomasseflächen sind als land- bzw. forstwirtschaftliche Flächen bereits ausgewiesen.

Zu Leitungstrassen siehe 08/09

08 (Neue?) Energietransportwege vs. Bevölkerung, Umwelt und Landschaftsbild

Hier auch: Nahwärmenetze, Biogasverteilung?

neue Stromtrassen nur als Vernetzung von Windparks?

bei Straßen in Natur und Landschaft geringere Ansprüche?

09 ( Neue?)Hochspannungsfreileitungen

 

 

 

 

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